Manfred Krüger 1952 - 2023Nachruf erstellt von Rainer am 19.11.2023
geändert am: 19.11.2023 von Rainer

Was war das für eine lange Zeit, die wir gemeinsam gegangen sind!
Arbeitskollegen auf dem Berliner Zockerkiez.
Eine zeitlang wohnten wir in der selben WG.
Wir fuhren gemeinsam in den Urlaub.
Die letzten sechs Jahre verbrachte Manne nach einem Schlaganfall halbseitig gelähmt in Krankenhäusern und Pflegeheimen.
Es war die Hölle, wie er stets äußerte.
Sein Zustand verschlechterte sich stetig.
Sein stets wacher, belesener und gebildeter Geist war gefangen in einem Körper, der immer weniger funktionierte.
Manne starb am 19.11.2023

Astrid Hüttner 1957 - 2022Nachruf erstellt von Rainer am 06.12.2022
geändert am: 07.12.2022 von Rainer
Astrid war die Frau meines alten Schulfreundes Jürgen Hüttner, den wir schon 1988 zu Grabe tragen mussten.
Nun ist ihm seine geliebte Frau gefolgt.
Den schweren Kampf gegen den Krebs hat Astrid nun doch verloren.
Letztlich eine Erlösung von den leidvollen Chemotherapien und Bestrahlungen und
der Atemnot, die sie zum Schluss ertragen musste.
Wir hatten tolle Zeiten zusammen. Nur zu gern denke ich zurück an
Kinderlachen auf dem Tegeler See, Bootfahren, Schrebergarten und einen unvergesslichen Urlaub auf Santorini.
Astrid starb am 13.11.2022

Ihre Seele spannte weit die Flügel aus,
flog durch die stillen Lande
als flöge sie nach Haus.


Machs gut Astrid und einen lieben Gruß an Jürgen.



Sven Werner 1970 - 2014Nachruf erstellt von Rainer am 30.11.2020
geändert am: 02.12.2020 von Tamara
Sven war Tamaras Bruder.
Als ich ihn kennenlernte, lebte Sven mit Tamaras Vati Klaus und Tamaras Mutter Waltraud im Haus der Werners in Albstadt.
Sven war im Schützenverein und liebte schnelle Autos und sein Motorrad.
Wir fuhren, so oft es ging, nach Baden-Württemberg, um die Werners zu besuchen.
Wenn wir bei unseren Besuchen essen gingen, brauchte niemand halbe Portionen oder Seniorenteller zu bestellen. Sven sorgte stets dafür, dass nichts zurück in die Küche ging.
Wir fuhren auch öfters gemeinsam in den Urlaub an die Nordsee, oder die Süddeutschen kamen uns in Berlin besuchen.
Sven war ein Baum von einem Menschen, stark und unverwüstlich.
An seinem Todestag waren Tamara und ich gemeinsam mit ihm und mit Nordic-Walking-Stöcken bewaffnet auf einem Traufgang in Albstadt unterwegs.
Nach der Heimkehr ist Sven in seinem Zimmer einfach eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht.

Sven starb am 9.10.2014 mit nur 44 Jahren.

Den Hinterbliebenen blieben nur diese drei:
Glaube, Hoffnung und Liebe.
Das Größte von ihnen ist die Liebe.



Manfred Kersten 1933 - 2014Nachruf erstellt von Rainer am 29.11.2020
geändert am: 02.12.2020 von Tamara
Manfred war der Vater von Tamara.

Am 20. April 1933 geboren, wurde seinen Eltern angeboten, dass, wenn Sie ihren Sohn Adolf taufen würden, ein Herr namens Hitler die Patenschaft übernehmen würde.
Die Eltern lehnten dankend ab und nannten ihren Sprössling Manfred.
Dieser war dann bei der Kriminalpolizei für die Sicherung von Schuh- und Reifenspuren verantwortlich.
Ich lernte ihn als technikbegeisterten Pensionär kennen, der gern an allerlei Elektronik "herummurkste", wie er es selber nannte.
Neben Amateurfunk und Fotografie füllte die Arbeit in seinem Schrebergarten in Ahrensdorf bei Templin seinen Alltag aus.
Später lebte er ganzjährig in der Laube und wir hatten stets ein schönes Ausflugziel.
Als das Alleineleben zu schwierig wurde, zog Manfred in den Senioren-Landsitz "An der Buchheide" in Templin.
Hier hatte er ein dankbares Publikum und konnte sich dank guter Staatspension ein Doppelzimmer für sich allein leisten.

Jenseits des 80. Lebensjahres verschlechterte sich sein Gesundheitszustand, sodass er letztlich beatmet und sediert nur noch im Krankenhaus maschinell am Leben gehalten wurde.
Es wurde dann seine eindeutige Patientenverfügung umgesetzt, und Manfred konnte am 14. November 2014 diese Welt verlassen.

Alma Wechsung 1927 - 2013Nachruf erstellt von Rainer am 28.11.2020
geändert am: 06.12.2020 von Rainer
Alma Wechsung geborene Stastny war wortwörtlich unsere "Gute Seele".
Ich glaube, sie wurde 1927 als jüngstes von 10 Kindern geboren.
Genauere Informationen muss ihre Tochter Karin beisteuern.

Wenn Alma sah, dass jemand Hilfe brauchte, dann fragte sie nicht "Brauchst Du Hilfe", sondern sie eilte herbei und half.
Ich kann das gut beurteilen. Wir (Karin, Alma und ich) hatten einen Schrebergarten in Rudow, und wenn ich dabei war, die Hecke zu schneiden, stand Alma ungefragt hinter mir und sammelte den Heckenschnitt auf.
Oder wenn ich auf der Leiter stand, um Äpfel zu pflücken, stand Alma bereits mit dem Obstkorb da, um die Ernte abzutransportieren.
Als Karin und ich unsere kleine Familie gründeten und Hochzeit feierten, war Almas Altbauwohnung unsere Eventlocation - nachdem Alma die Rechnung für das Hochzeitsessen im Prälat Schöneberg bezahlt hatte!
Als Julia auf die Welt kam, zogen wir in die Nähe von Almas Wohnung, um die Kinderbetreuung zu vereinfachen. Alma war immer zur Stelle.
So wie Karin ihre Mutter liebte, so liebte Julia ihre Oma.
Als Alma schon hoch in den 80er Lebensjahren in ein Altenheim kam, wurde ein Platz in der Nähe zu Karins und Julias Wohnort gewählt, sodass Alma in ihren letzten Jahren täglich besucht werden konnte.

Am Freitag, den 17.Mai 2013, hat Alma - 3 Tage vor ihrem 86.Geburtstag -
ihr langes und erfülltes Leben im Schlaf beendet.


Bernd Gliese 1946 - 2011Nachruf erstellt von Rainer am 28.11.2020
geändert am: 02.12.2020 von Tamara
Mein Bruder Bernd war sechs Jahre älter als ich, kam also 1946 zur Welt.

Was mir heute merkwürdig erscheint, haben wir als Kinder gar nicht bemerkt:
Bernd hat nie bei uns gewohnt, sondern bei unserer Oma in Moabit.
Wir waren drei Geschwister. Bernd hatte jedoch als einziger einen anderen Vater.
Wer das war, haben wir nie in Erfahrung bringen können.
Es hat uns, wie gesagt, auch nicht sonderlich gestört. Es war eben so.
Als kleiner Junge, beim Spiel mit dem Flitzbogen, hatte ich ihm beinahe einmal ein Auge ausgeschossen.
Das hat er mir nie übel genommen, obwohl ihm dadurch die Erlaubnis zum Erwerb eines Lkw-Führerscheins verweigert wurde.
Bernd war bei der Polizei und hatte schon früh ein eigenes Auto.
Das hat er mir gern auch manchmal geliehen.
Ich war Fahranfänger, aber Bernd hatte keine Angst, dass ich das Auto kaputtmachen könnte.
Er war auch nicht böse, als es dann doch geschah. Die Kupplung hatte den Geist aufgegeben,
und Bernd sagte nur: "Das wäre mir auch passiert."

Im Dezember 2011 erlag Bernd einem Lungenkrebsleiden.

Waltraud Werner 1935 - 2009Nachruf erstellt von Rainer am 28.11.2020
geändert am: 02.12.2020 von Tamara
Waltraud war die Mama von Tamara,

Die Familie Kersten lebte in Berlin Moabit.

Später zog Waltraut mit ihrem 2.Mann Klaus Werner und Tamara nach Baden-Württemberg.
Dort bekam die neue Familie noch zwei Söhne und somit Tamara zwei Brüder.

Wir besuchen die Werners oft in Albstadt und die Werners besuchen uns oft in Lichtenrade!
Nach überstandenem Brustkrebs stand das Leben auf dem Plan:
Strandkorb an der Nordsee, baden im Badkap, Minigolf, wo immer sich ein Platz findet!

Im Jahr 2009 kehrt der Krebs zurück, Waltraud ergibt sich in ihr Schiksal und will nicht erneut gegen die Krankheit kämpfen.

23.8.2009 - Albstadt ruft an: Tamaras Mutter stirbt. Wir sind am Samstag eilig aufgebrochen und nach Albstadt gefahren.
Am Sonntag stirbt Waltraud. Sie hatte alle ihre Kinder und ihren Mann um sich versammelt.


Manfred Gliese 1928 - 1989Nachruf erstellt von Rainer am 28.11.2020
geändert am: 25.2.2023 von Rainer
Mein Vater

Er war lange Zeit der witzigste Mensch, den ich kannte, und konnte jede Gesellschaft mit allerlei Witzen unterhalten.

In den letzten Kriegsjahren des 2.Weltkrieges wurde er noch für die Flak eingezogen. Als ihm dann aber eines dieser Flugabwehrgeräte über den Fuß rollte, durfte er den Krieg zuhause überleben.
Nach seiner Zeit bei "Atze Brauner" als Kulissenschieber beim Film ging er schließlich zu Siemens und arbeitete als einziger Mann zwischen einem dutzend Frauen als Elektrowickler. Die Chance, in die Entwicklung nach Erlangen zu gehen, um supraleitfähige Spulen zu wickeln, schlug er aus; er wollte lieber bei der Familie in Berlin bleiben.
Die letzten Jahre vor der vorzeitigen Rente arbeitete "Tommy Tulpe", wie sein Spitzname lautete, bei der Deutschen Oper; wieder als Kulissenbauer.
Nach Mutters Tod ließ er sich die Rente auszahlen und heiratete seine 2. Frau Elvira.
Es war nicht ganz herauszukriegen, ob vorausgegangener Alkoholmissbrauch oder ein angeblich inoperabler Gehirntumor die Ursache waren. Auf jeden Fall ging es ihm Ende der 80er Jahre schlechter.
Mir berichtete er einmal, Affen auf den Schränken und Beulen im Bodenbelag wahrzunehmen, obwohl er doch selbst am besten wüsste, dass dies gar nicht wahr sein konnte.

Papa starb in meinem, Christianas, Geralds und Elviras Beisein in einem Hospitz, ohne zuvor aus dem Tiefschlaf zu erwachen, in dem er sich schon längere Zeit befunden hatte.



Jürgen Hüttner 1951 - 1988Nachruf erstellt von Rainer am 28.11.2020
geändert am: 02.12.2020 von Tamara
Jürgen kam später in unsere Klasse. Ich glaube, er war einmal sitzen geblieben.
Aus irgend einem Grunde, den ich heute nicht mehr ermitteln kann, wurden wir gute Freunde.
Es war eine wilde Zeit mit psychedelischer Musik, Flower Power, LSD und Hasch.
Wir haben alles ausprobiert, sind aber glücklicherweise nirgends hängen geblieben.
Die Freundschaft hielt bis über das Ende der Schulzeit hinaus, wir zogen zweimal in gemeinsame WGs.
Jürgen lernte und arbeitete bei Siemens, heiratete seine Astrid und bekam zwei Kinder mit ihr.
Die Reisen führten die Sportbootbesitzer meist ans Mittelmeer.

Im Jahre 1988 ging es ihm auf einer seiner Reisen plötzlich so schlecht, dass der ADAC ihn nach Hause fliegen musste.
Leukämie, eine äußerst agressive Form.
Ich besuchte Jürgen noch einmal im Westend-Krankenhaus und werde nie vergessen, wie er einfach nur zu mir sagte: "Tja, es ist vorbei!"

Jürgen starb kurz nach meinem Besuch mit nur 37 Jahren.




Ursula Gliese 1927 - 1985Nachruf erstellt von Rainer am 28.11.2020
geändert am: 02.12.2020 von Tamara
Meine Mama!

Unser Vater nannte sie Spinne, weil sie so schlank war, oder gelegentlich auch Uschi.
Im Krieg bzw. kurz danach arbeitete sie bei den Berliner Verkehrsbetrieben als Straßenbahnschaffnerin.

Zeitlebens träumte sie davon, ein eigenes Geschäft zu besitzen. Für eine kurze Zeit gelang das sogar mit einem Blumenladen in Moabit. Aber unsere Eltern, beide ohne Führerschein und Auto, waren zum Scheitern verurteilt. Das Heranschaffen der Ware mit dem Taxi aus der Blumenhalle verschlechterte die Einkommenssituation entscheidend.

Unsere Familie konnte sich nie viel leisten, obwohl die Bemühungen, für mehr Einkommen zu sorgen, stets vorhanden waren. Eine Zeitlang hatten wir die Hausmeisterwohnung im Heilmannring. Warum die dann aufgegeben wurde, weiß ich auch nicht. Wir zogen jedenfalls in den 3.Stock.

All diese anstrengenden Lebensumstände führten dazu, dass dem Alkohol mehr zugesprochen wurde, als es die Gesundheit vertrug.
Und so kam es, dass Mutter im Februar 1985 morgens nicht mehr aufwachte.