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Manfred Gliese 1928 - 1989 Nachruf erstellt von Rainer am 28.11.2020
geändert am: 25.2.2023 von Rainer
Mein Vater

Er war lange Zeit der witzigste Mensch, den ich kannte, und konnte jede Gesellschaft mit allerlei Witzen unterhalten.

In den letzten Kriegsjahren des 2.Weltkrieges wurde er noch für die Flak eingezogen. Als ihm dann aber eines dieser Flugabwehrgeräte über den Fuß rollte, durfte er den Krieg zuhause überleben.
Nach seiner Zeit bei "Atze Brauner" als Kulissenschieber beim Film ging er schließlich zu Siemens und arbeitete als einziger Mann zwischen einem dutzend Frauen als Elektrowickler. Die Chance, in die Entwicklung nach Erlangen zu gehen, um supraleitfähige Spulen zu wickeln, schlug er aus; er wollte lieber bei der Familie in Berlin bleiben.
Die letzten Jahre vor der vorzeitigen Rente arbeitete "Tommy Tulpe", wie sein Spitzname lautete, bei der Deutschen Oper; wieder als Kulissenbauer.
Nach Mutters Tod ließ er sich die Rente auszahlen und heiratete seine 2. Frau Elvira.
Es war nicht ganz herauszukriegen, ob vorausgegangener Alkoholmissbrauch oder ein angeblich inoperabler Gehirntumor die Ursache waren. Auf jeden Fall ging es ihm Ende der 80er Jahre schlechter.
Mir berichtete er einmal, Affen auf den Schränken und Beulen im Bodenbelag wahrzunehmen, obwohl er doch selbst am besten wüsste, dass dies gar nicht wahr sein konnte.

Papa starb in meinem, Christianas, Geralds und Elviras Beisein in einem Hospitz, ohne zuvor aus dem Tiefschlaf zu erwachen, in dem er sich schon längere Zeit befunden hatte.



Kondolenzeinträge:
01.12.2020 - Rainer Gliese: Machs gut Papa. Auch wenn es schon lange her ist, denke ich noch immer oft an Dich, weil ich denke, dass wir uns ziemlich ähnlich waren.

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