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Ursula Gliese 1927 - 1985 Nachruf erstellt von Rainer am 28.11.2020
geändert am: 02.12.2020 von Tamara
Meine Mama!

Unser Vater nannte sie Spinne, weil sie so schlank war, oder gelegentlich auch Uschi.
Im Krieg bzw. kurz danach arbeitete sie bei den Berliner Verkehrsbetrieben als Straßenbahnschaffnerin.

Zeitlebens träumte sie davon, ein eigenes Geschäft zu besitzen. Für eine kurze Zeit gelang das sogar mit einem Blumenladen in Moabit. Aber unsere Eltern, beide ohne Führerschein und Auto, waren zum Scheitern verurteilt. Das Heranschaffen der Ware mit dem Taxi aus der Blumenhalle verschlechterte die Einkommenssituation entscheidend.

Unsere Familie konnte sich nie viel leisten, obwohl die Bemühungen, für mehr Einkommen zu sorgen, stets vorhanden waren. Eine Zeitlang hatten wir die Hausmeisterwohnung im Heilmannring. Warum die dann aufgegeben wurde, weiß ich auch nicht. Wir zogen jedenfalls in den 3.Stock.

All diese anstrengenden Lebensumstände führten dazu, dass dem Alkohol mehr zugesprochen wurde, als es die Gesundheit vertrug.
Und so kam es, dass Mutter im Februar 1985 morgens nicht mehr aufwachte.

Kondolenzeinträge:

Manfred KrügerAstrid HüttnerSven WernerManfred KerstenAlma WechsungBernd GlieseWaltraud WernerManfred GlieseJürgen HüttnerUrsula Gliese