Die Geschichte des Squash
Direkter Vorfahr des Squash war das englische
Wandspiel Fives, das sich bis rund 1790 großer
Beliebtheit auf der britischen Insel erfreute. Über die
Entstehungsgeschichte dieses Urahnen gibt es verschiedene
Versionen. In manchen werden Mönchszellen, in anderen
Gefängniszellen als die Keimzellen angeführt. Der Court
des späten sogenannten Rugby Fives zeigt mit seinen
abfallenden Seitenwänden schon deutliche Ähnlichkeit
zum Squash-Spielfeld.
Die eigentliche Geburtsstunde des
Squash ist am Anfang des 19.Jahrhunderts anzusiedeln. In
der englischen "Harrow School" spielte man ab
1822 das "Open Court Rackets", ein einfaches
Rückschlagspiel. Als Vorbereitung und zum Aufwärmen
für dieses Spiel diente ein Racket-Court, der zwei im
rechten Winkel zueinander stehende Wände hatte und in
dem sich die Spieler mit einem weichen Ball einschlugen.
Daher sehen die Sporthistoriker Hasselbach (1986) und
Beddington (1984) das Racket-Court Spiel als den
Wegbereiter für Squash. Ein ehemaliger Schüler der
"Harrow School" berichtete 1850 erstmalig, dass
er Squash gespielt habe.Der erste überdachte
Racket-Court wurde 1853 im Londoner "Old Prince
Club" errichtet. Der weiche Ball spielte eine
wichtige Rolle bei der Namengebung. Der Sport-Brockhaus
(1984) übersetzt Squash als "weicher Körper"
und verweist damit auf den Ball.
Geht man noch weiter in
die Geschichte der Rückschlagspiele zurück, so muss man
anfügen, dass bereits die alten Ägypter ein Spiel
ausübten, bei dem ein Ball mit der Hand
zurückgeschlagen wurde. Die Hand als Schlaggerät
behielt bis zum Ende des 14.Jahrhunderts ihre Funktion,
wobei der Spieler einen mit Holz verstärkten Handschuh
(Jeu de Paume - Handschuh) trug, um den Ball härter
zurückschlagen zu können. Danach wurde dieser Handschuh
durch einen Schläger ersetzt, der eine
pergamentähnliche Schlagfläche besaß.Squash wurde 1890
zum ersten Mal in der Sportliteratur erwähnt. Das
Sporthandbuch "Badminton library of Sports and
Pastimes" schreibt über Squash folgendes: "Es
gibt jetzt in England mehrere Privathäuser mit schönen
Squashcourts, die ähnlich kleinen Hartball-Courts gebaut
sind." Insbesondere an Universitäten und Schulen
erfreute sich Squash wachsender Beliebtheit. Als Gründe
wurden nicht zuletzt pädagogische Ziel angegeben. Der
Sporthistoriker Hasselbach nennt Squash als fördernd
für "...körperliche Entwicklung, Konzentration,
Kondition, Zwang zu geistiger Flexibilität und nicht
zuletzt den Fitness-Gedanken." Schüler und
Studenten aus dem Commonwealth machten Squash in ihren
Heimatländern bekannt und sorgten damit für die
Verbreitung der Sportart.
Die Verbreitung der Sportart
verlief auf zwei unterschiedlichen Wegen. Amerikanische
Studenten trugen den Spielgedanken über den Atlantik.
Dort jedoch fand die Variante mit dem harten Spielball
(Open Court Rackets) mehr Anklang. 1908 wurde dann eine
namentliche Trennung unter der Bezeichnungen Squash
Rackets und Raquetball vorgenommen. Im gleichen Jahr war
Squash noch unter der Bezeichnung Rackets bei den
olympischen Spielen in London sowohl im Einzel als auch
im Doppel olympische Disziplin.Während des Aufschwungs
brachte 1924 die "Tennis and Squash
Association" das erste Squashhandbuch von Charles
Arnold heraus. Es beschäftigte sich überwiegend mit
formalen Aspekten, wie Spielregeln, Spielfeldmarkierungen
und einheitlichen Materialien für Spielwände und
Fußboden. Vier Jahre später wurde die "Squash
Rackets Association" (SRA) ins Leben gerufen, die
die Gedanken Arnolds aufgriff und durch Kommentare
ergänzte. Zusätzlich wurden Schläger- und Ballnormen
festgelegt.
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